Corona: Neue Normalität!

Corona verändert vieles – auf unbestimmte Zeit. Im Einzelnen genauso wie im Gemeinsamen. Wir erleben einen Zusammenbruch unseres Alltags und der Welt. Distanz statt Nähe gilt neu als Bürgerpflicht. Solidarität wird allenthalben eingefordert. Vor allem von den Jungen und Gesunden. Und sie werden auch diejenigen sein, welche die Lasten der Krise schliesslich stemmen müssen. Politisch erleben wir eine bislang nicht gekannte Macht der Regierung. International offenbart sich eine Machtlosigkeit der mächtigsten Staatslenker gegenüber diesem hässlichen Winzling von Virus. Verkehrte Welt!

Zurück zur Normalität ist nun die Forderung der Stunde. Doch wie diese ausschauen wird, wissen wir noch gar nicht. Stellen wir uns das Mal vor. Was wäre wenn? Wenn der Ausnahmezustand zur Normalität wird? Plexiglas und Mundschutz allenthalben, genauso wie 2 Meter Abstand beim Einkaufen, Hochzeiten wie Beerdigungen finden definitiv nur noch im engsten Familienkreis statt? Willkommen in der Hochsicherheitsgesellschaft! Sicherheit kann aber nur gewährleistet werden, wenn Grenzen hochgezogen bleiben. Sicherheit steht an erster Stelle. Und der Staat setzt alle Schutzmassnahmen durch - um die Bürger vor sich selbst zu beschützen. Das kann keine Normalität sein!

Noch pessimistischer wird, wer die Krise im Absturz enden lässt. Die ursprüngliche Ordnung und Normalität kommt aus dem Taumeln nicht mehr raus. In der Not hilft sich jeder nur noch sich selbst. Die Sorge vor einem erneuten Ausbruch der Pandemie löst schon beim geringsten Grippewellenverdacht noch drastischere Massnahmen aus. Von der Grenzschliessung bis zum Kampf ums Klopapier. Auf dieser Angst-Basis funktioniert aber kein Zusammenleben. Die Welt würde in eine in eine traurige Zukunft wanken.

Ganz so schlimm wird es nicht kommen. Denn mit Corona besinnen wir uns auch wieder. Unter anderem auf’s Lokale. Das Ländliche erfreut sich plötzlich eines neuen Selbstbewusstseins gegenüber der Stadt. Es wird mehr Wert denn je auf regionale Erzeugnisse gelegt. Der bäuerliche Hofladen wird zum neuen Einkaufs-Hype. Die Rückbesinnung auf Familie und Haus und Hof findet auch gesellschaftlich wieder mehr Rückhalt. Die kleinen und dörflichen Gemeinschaften finden enger zusammen. Man hilft sich gegenseitig aus und achtet auch die Nachbarschaft. Das neue «Wir» wird lokal gedacht, kaum mehr global. Und der Weekend-Shopping-Trip nach London, Paris oder New York ist definitive out.

Wir können auch Lernen aus der Krise. Denn sie ermöglicht eine Selbstreinigung gegenüber wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswüchsen. Der Ausfall der Globalisierung bringt uns auch eine Rückbesinnung und Wiederentdeckung heimischer Alternativen. Diese können wir mit Schwung für unseren gewerblichen Detailhandel, für lokale Produktion und heimische Lieferketten nutzen. Unsere Keller und Grümpelkammern sind nun auch wieder geräumt. Gelegenheit, dass wir uns von Massenkonsum und Wegwerf-Mentalität wegbewegen, hin zu einem wieder gesünderen Wirtschaften. Apropos Gesundheit: Corona lässt auch unser Gesundheitsbewusstsein wachsen. Gesundheit bezieht sich nicht mehr nur auf den Körper, auf Bewegung und Ernährung sondern auch aufs Verhalten. Gesund sein sollen Umwelt, Politik und Gemeinschaft. Zu all dem brauchen wir aber keinen Staat. Keine ausserordentliche Lage. Sondern Genesung. Und Normalität!