Best of Switzerland

Erstaunt Sie der Titel dieses Beitrages? Oder finden Sie ihn übertrieben oder sogar anmassend. Er ist es keineswegs, denn Hand aufs Herz: Wir sollten immer wieder den Anspruch haben, in zentralen Bereichen an der Spitze unseres Landes zu stehen. Mit diesem Titel verbinde ich deshalb auch die Erwartung, dass die Nordwestschweiz mit Selbstvertrauen auftritt und ihre vitalen Interessen – zum Beispiel gegenüber Bundesbern – mit grösstem Nachdruck vertritt. Und durchsetzt. Dass wir allen Grund dazu haben, selbstbewusst aufzutreten, zeigt sich immer wieder auf eindrückliche Weise.

Es sind die enorme Vielfalt, die Lebendigkeit und die beeindruckende Innovationskraft der Nordwestschweiz, die es bei jeder Gelgeheit auzuzeigen gilt. Nicht nur im kulturellen Bereich sondern auch wirtschaftlich mit den Life Sciences oder als zentrale Verkehrsdrehscheibe Europas nehmen wir eine schweizerische Spitzenposition ein. Auch sportlich sind wir mit Roger Federer, den Swiss Indoors, den wiederholten Badminton Weltmeisterschaften, dem CSI für Reitsportfreunde und dem FC Basel – Ausnahmejahre bestätigen die Regel – Spitze.

Unsere Region ist nicht nur in der Schweiz in vielen Belangen führend. Die Nordwestschweiz setzt auch in der Welt Massstäbe. In diesem Zusammenhang denke ich nicht nur an Novartis oder Roche, sondern auch an die in Laufen produzierten «Ricola-Kräutertäfeli», an die Nobelpreisträger Werner Arber, Carl Spitteler und Rolf Zinkernagel, an die aus Hölstein stammenden Oris-Uhren, an die Fondation Beyeler in Riehen, an den Baselbieter Flugpionier Oscar Bider  oder an den vielfachen Oscar-Preisträger Arthur Cohn aus Basel. Und vieles mehr. Wir haben wirklich allen Grund, auf unsere Region, ihre Leistungen und viele Leistungsträger stolz zu sein.

Doch solche Spitzenleistungen und -positionen sind nicht einfach gottgegeben. Sie müssen hart erarbeitet werden; und es braucht dazu entsprechende Rahmenbedingungen. Damit die Nordwestschweiz auch weiterhin ein attraktiver und innovationsfähiger Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsstandort bleibt, müssen wir gemeinsam die bestmöglichen Voraussetzungen dafür schaffen. Zu den zentralen Standortfaktoren gehören 

- ein qualitativ hoch stehendes Bildungsangebot

- attraktive Rahmenbedingungen und vernünftige Regulierungen für die Wirtschaft

- gut ausgebaute und leistungsfähige Verkehrsinfrastrukturen

- moderates und konkurrenzfähiges Steuerregime

- funktionierende Sicherheit und Ordnung

- und attraktives Umland mit vielfältigen Freizeit-, Sport-, Gastro- und Kulturangeboten.

Von entscheidender Bedeutung sind ausserdem stabile politische Verhältnisse und effiziente, bürgernahe und schlanke Verwaltungsstrukturen. Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur müssen über möglichst grosse Handlungsspielräume verfügen. Nur so wird sich die Nordwestschweiz weiterhin erfolgreich entwickeln können.

Unsere Region wird von beiden Basel, Stadt und Land, getragen und geprägt. Selbstverständlich zusammen mit den Nachbarn im Aargau, in Solothurn und im Jura, in Baden-Württemberg und auch im Elsass. Die bewusst gewählte und unlängst eindrücklich bestätigte staatliche Eigenständigkeit unserer beiden Kantone stellt kein Hindernis dar. Im Gegenteil, die in sehr vielen Bereichen sehr intensiv gepflegte Partnerschaft macht letztlich die Stärke der Nordwestschweiz aus und ist in vielerlei Hinsicht beispielgebend für die ganze  Schweiz. Gemeinsame Lösungen sollen überall dort zum Tragen kommen und – wo nötig – noch intensiviert werden, wo sie allen Beteiligten gleichermassen nützen. Es liegt an uns regionalen Verantwortungsträgern in Politik, Gesellschaft und Kultur, die Nordwestschweiz als ein grossartiges Win-win-Erfolgsmodell zu positionieren und zu festigen – ganz im Sinne des Titels dieses Beitrages: Nordwest: Best of Switzerland.